Rollkunstlauf
Rollkunstlaufen ist eine technisch-kompositorische Sportart. Sie beinhaltet entgegengesetzt zum Eiskunstlaufen noch das Pflicht- und Kürlaufen. Pflichtlaufen ist das Laufen von Figuren auf vorgezeichneten Bögen (sogenannte Achten) mit vorgeschriebenen, unterschiedlichen Drehungen auf dem jeweiligen Stand- bzw. Laufbein. Schon kleinste Veränderungen der Körperhaltung haben enorme Wirkung auf das Ergebnis. Das heißt, jede Stunde mehr an Training bringt mehr an Körpergefühl, Sicherheit und Konzentration. Neben dem Pflichtlaufen gehört das Kürlaufen zum notwendigen Trainingspensum. Hier liegt der Schwerpunkt auf der technischen Bewältigung der Sprünge (ein bis drei Umdrehungen) und Pirouetten. Alles eingebettet in eine Choreographie nach Musik. Jede Trainingseinheit beinhaltet also das Üben, Festigen und Automatisieren von bis zu zehn verschiedenen Sprüngen und ihren Kombinationen untereinander, mehreren Pirouettenvariationen und am Ende ihre Verwirklichung nach Musik. Neben dem Wettkampftraining werden auch Schaulaufnummern eingeübt. Hier kann die künstlerische Gestaltung eines jeden zum Tragen kommen. …
Das Sportgerät
Im Gegensatz zu den Inline-Skates wird das Rollkunstlaufen, das mit dem Eiskunstlaufen nahezu identisch ist, nach wie vor auf dem klassischen Rollschuhgestell mit zwei Achsen und je vier Rollen ausgeübt, da viele Elemente des Kunstlaufs, z.B. bestimmte Pirouetten, auf den modernen Inline-Skates nicht ausgeführt werden können.
Die Bahn – die Halle
Der Internationale Rollsport-Verband (F.I.R.S.) schreibt für Meisterschaften und Wettbewerbe eine Mindestgröße von 25 x 50 m vor. Der Europäische Rollsport-Verband (C.E.R.S.)) läßt – hiervon abweichend – für Veranstaltungen nach europäischer Ausschreibung noch die Mindestmaße 20 x 40 m zu. Die kleineren Flächen sind für Training und Wettkampf nur eingeschränkt nutzbar, da die technischen Möglichkeiten aufgrund der kürzeren An- und Auslaufwege (gleichbedeutend mit geringeren Anlaufgeschwindigkeiten) für Höchstschwierigkeiten deutlich begrenzt sind. Im Hinblick auf diese Entwicklung beträgt die Standard-Sportfläche bei neuen Anlagen für Rollkunstlauf und Rolltanz 25 x 50 m. Die sportgerechten Laufflächen für Rollkunstlauf müssen mit den erforderlichen Markierungen für die Pflichtfiguren (Grundkreise und Schlingen) ausgestattet sein. Für Rolltanz, Formationslaufen und Vierergruppen werden keine Markierungen benötigt.
Der Wettkampf
Es werden Wettbewerbe und Meisterschaften in den Kategorien Einzel, Tanz, Paarlauf, Vierer-Gruppen und Formationslauf ausgetragen. Der Einzellauf wird in den Bereichen Pflicht und Kür ausgetragen, wobei das Kürlaufen aus einer Kurzkür mit vorgeschriebenen Elementen sowie einer freien, langen Kür besteht. Starter in beiden Bereichen werden als Kombinationsläufer bezeichnet. Im Tanzen werden zwei Pflichtänze, ein Spurenbildtanz bzw. alternativ ein dritter Pflichttanz und eine Kür gezeigt. Im Paarlaufen ist ein Kurzprogramm mit vorgeschriebenen Elementen sowie eine freie Kür gefordert. Die Vierer-Gruppen laufen nur eine Kür. Beim Formationslaufen laufen mindestens 12 und höchstens 24 Sportler gemeinsam eine Kür. In dieser Mannschaftsdisziplin sollen die Elemente (z.B. Mühlen, Reihen, Blöcke und Zahnräder) möglichst in origineller Form synchron dargeboten werden. Höchstnote ist die 10,0.
Von Interesse:
www.rollkunstlauf.info